BBS braucht schnell mehr Platz - Neue Klassenräume vermutlich zunächst im Container
BBS braucht schnell mehr Platz
Zwei Klassenräume und eine Werkstatt sollen kurzfristig kommen. Auf Dauer ist der Platzbedarf aber noch größer.
ROSTRUP. Zwei zusätzliche Klassenräume plus Lehrmittelraum und Werkstattraum zum kommenden Schuljahr, mittelfristig weitere vier Klassenräume, zwei Lehrmittelräume, fünf Büros und ein Werkstattraum: Der Kreisschulausschuss hat sich am Donnerstagabend bei seiner Sitzung an der BBS in Rostrup für größere Erweiterungsmaßnahmen an der Schule ausgesprochen.
Zuvor hatte Schulleiterin Wilma Eberlei die derzeitige Raumsituation dargestellt. Schon im laufenden Jahr hat die BBS kurzfristig einen Pausenraum zum Klassenzimmer umgebaut, um alle Schülerinnen und Schüler unterzubringen. Im kommenden Schuljahr aber, so Eberlei, werde es in den Trakten 5 (Bautechnik) sowie 9 und 10 ((Fahrzeugbau) endgültig zu eng.
Grund für die Platznot: Statt wie prognostiziert immer weniger Schüler zu haben, ist die BBS seit 2011 kontinuierlich gewachsen – von 3306 auf 3594 Schülerinnen und Schüler, dazu kommen 41 in weitere in den „Sprint-Klassen“ für Flüchtlinge. Die BBS hat zudem immer neue Ausbildungsgänge und Berufsfelder in ihr Angebot aufgenommen.
Das brachte Barbara Woltmann zu der Frage, wo die Eberlei die BBS in 20 Jahren sehe. Ob es nicht vielleicht auch sinnvoll sei, die Schule zu spezialisieren und Berufsfelder auch an andere Schulen abzugeben? Dieser Idee erteilten sowohl Eberlei als auch Landrat Jörg Bensberg in der Sitzung eine klare Absage. „Ich glaube nicht daran, dass man eine BBS planen kann“, so Eberlei. Die Schule müsse sich stets flexibel am Markt und am Bedarf orientieren. Einige Prognosen gab es sie aber dennoch ab. Baubereich und Grüne Berufe würden Schwerpunkte bleiben, der Gesundheits- und Pflegebereich vermutlich weiter wachsen. Ob sich der Bereich Gastronomie und Hauswirtschaft an der BBS auf Dauer halten lässt bezweifelt die Schulleiterin dagegen.
„Die Schule ist so erfolgreich wegen ihrer Flexibilität“, betonte Bensberg. Die freiwillige Abgabe von Berufszweigen lehnte der Landrat klar ab. Dafür kämen vor allem die Berufsbildenden Schulen in Oldenburg in Frage und mit denen so Bensberg, seien „alle Versuche zur Kooperation grandios gescheitert“ – und zwar am einnehmenden Wesen der Schulen in der großen Stadt. Die nähmen gerne, seien aber aber nie bereit, auch etwas abzugeben.
Wie genau es bis zum kommenden Schuljahr gelingen soll, die notwendigen Räume zur Verfügung zu stellen, damit wird sich der Ausschuss für Feuerschutz und Bauwesen am Mittwoch, 21. Februar, im Kreishaus in Westerstede beschäftigen. Die Schulleitung der BBS geht aber davon aus, dass sich der kurzfristige Raumbedarf nur über eine Containerlösung decken lässt.
Dezernent Ralf Denker wollte im Gespräch mit der NWZ am Donnerstag der Politik in diesem Punkt nicht vorgreifen, geht aber ebenfalls davon aus, dass in der Kürze der Zeit nur eine Lösung über Container umzusetzen ist. Auch vor dem Hintergrund des folgenden Bedarfs an noch mehr neuen Räumen wäre ein fester Neu- oder Anbau jetzt nicht zielführend, meint Denker.
Die gute Arbeit der BBS brauche auch langfristig eine entsprechende Basis, meinte Frank Lukoschus (SPD). Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, die zusätzlichen Räume zur Verfügung zu stellen.