Besuch durch Stephan Albani, MdB

Diese Eingangsfrage richtete Stephan Albani, MdB, an angehende sozialpädagogische Fachkräfte der BBS Ammerland. Im Rahmen des diesjährigen EU-Projektages 2023 an niedersächsischen Schulen war es der Wunsch des Bundestagsabgeordneten, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse B7-QAM-2A über die EU zu sprechen und zu diskutieren.

Nach ersten zögerlichen Antworten schaffte es Albani, die Klasse für Europa zu interessieren. Nicht nur die Feststellung ein sicheres Leben führen zu können oder die Freizügigkeit, also die Möglichkeit, sich in Europa frei bewegen zu dürfen, kamen zur Sprache. Auch die Vorstellung, dass es seit mehr als 75 Jahren keinen Krieg mehr in Deutschland gibt oder dass seit knapp 40 Jahren kaum noch Ländergrenzen zwischen einzelnen europäischen Ländern bestehen, veranlasste die Schüler*innen über die Selbstverständlichkeit von Frieden und Freiheit nachzudenken.

Albani war es besonders wichtig, zu verdeutlichen, sich sowohl mit Deutschland als auch mit Europa zu identifizieren. Er stellte heraus, dass die Größe einer Gruppe Einfluss auf bestimmte Interessen haben kann und erklärte den Sachverhalt anhand eines Fußballspiels. Wenn bei einer Mannschaft sechs Spielende ausfallen, würden nur noch fünf Fußballspieler gegen 11 Spieler der anderen Mannschaft antreten. Entsprechend verhält es sich bei Themen wie z. B. Klimawandel, Flüchtlingskrisen, kriegerische Konflikte oder Fachkräftemangel. Ein Staat allein könne zwar selbst versuchen, eigene Interessen zu vertreten bzw. durchzusetzen, aber mit einer Stimme in der Gemeinschaft für alle europäischen Länder zu sprechen, hätte viel mehr Gewicht als nur von einem Einzelnen.

Insbesondere in den Bereichen Bildung, Energie, Innovationen oder Klima sei eine Zusammenarbeit nötig, um Europa weiterzuentwickeln. Nachdrücklich machte der Bundestagsab-geordnete deutlich, dass in der Sicherheits- und Außenpolitik gegen nationale Egoismen angegangen werden müsste. Gleichzeitig sei es für ihn aber auch nachvollziehbar, dass durch unterschiedlichste Krisen Verunsicherungen in den einzelnen europäischen Ländern entste-hen. Der Wunsch nach dem alten Zustand in den eigenen Grenzen und die daraus resultierende Schutzsuche im Innersten des eigenen Landes sei „normal und gebe Sicherheit“, so Albani. Weiter führt er aus, dass gemeinsam Lösungen gefunden werden müssen.

„Was bedeutet Europa für Sie“, so lautete die Eingangsfrage – die Schüler*innen zeigten sich abschließend nachdenklich und reflektierten. Der Gedankenaustausch sei hilfreich gewesen und verdeutlichte, dass ihnen noch viele Informationen über Europa fehlen. Daneben seien sie aber sicher, dass eine europäische Teilhabe positive Veränderungen hervorrufen kann.

Mit „keep informed“ verabschiedete sich der Gast aus Berlin.