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Ein ganz besonderer Abi-Jahrgang

2020-07-11 09:53
von Oliver Plohnke
Presse, News
Ein ganz besonderer Abi-Jahrgang

VERABSCHIEDUNG - 44 Absolventen aus dem ganzen Ammerland am Beruflichen Gymnasium

Mit Abstand die Besten: Der Abi-Jahrgang 2020 des beruflichen Gymnasiums an der BBS Ammerland.

Die Prüfungen unter Corona- Bedingungen machen den Abitur-Jahrgang 2020 einzigartig. Das war aber nicht die einzige Besonderheit. VON CHRISTIAN QUAPP

BAD ZWISCHENAHN – Ein besonderer Abiturjahrgang ist am Freitag an den Berufsbildenden Schulen Ammerland verabschiedet worden. Nicht nur, weil die 44 jungen Männer und Frauen aus dem beruflichen Gymnasium dank der Umstellung auf das Abitur nach Klasse 13 die einzigen Abiturienten im Landkreis Ammerland waren, auch die Corona-Pandemie lag wie ein Schatten über den letzten Schulwochen.

„Sie haben alles überwunden, haben die Veränderungen akzeptiert und bestanden. Das war wirklich eine reife Leistung“, sagte Holger Janßen, Koordinator für das Berufliche Gymnasium. Und aus den Corona-Reglen wurde dann auch gleich das Abi-Motto: „Mit Abstand die Besten“. Schulleiterin Wilma Eberlei versuchte der Pandemie auch positive Seiten abzugewinnen. „Haben sie vor Corona jemals den Unterricht vermisst? Haben sie vor Corona über ihre Freiheiten nachgedacht?“, fragte sie.

Die Pandemie habe viele bekannte Probleme noch deutlicher werden lassen, erläuterte Eberlei unter anderem am Beispiel von Massenunterkünften oder beengten Wohnverhältnissen. „Sie sind die Generation, die aus der Erfahrung heraus Ideen und Konzepte entwickeln kann. Werden sie die Architekten die lebensfreundlichen Wohnraum schaffen“, gab sie den Absolventen mit auf den Weg.

„Sie werden sagen, ich bürde ihnen Lasten auf, die meine Generation verursacht hat. Aber jede Generation muss die Probleme lösen, die auf sie zukommen. Es liegt an ihnen, die neuen Herausforderungen anzugehen“, schloss Eberlei. „Wir hoffen, dass die Ausbildung an unserer Schule geholfen hat, diese Herausforderungen anzugehen.“

Glückwunsche des Landkreises Ammerland überbrachte die stellvertretende Landrätin Maria Bruns. Und auch sie nahm die Absolventinnen und Absolventen in die Pflicht. „Gut ausgebildete Menschen sind für den Kreis ein Grund zu feiern“. Landkreis und Gemeinden hätten aber ebenso wie Eltern und Lehrer einen Anteil an diesem Erfolg. Jetzt könnten sich auch die Abiturienten einbringen – als künftige Eltern, mit einem erfolgreichen Berufsleben und vielleicht mit politischem Engagement.

Bevor die Zeugnisse vergeben und mit Femke Caspers, Rebecca Ahrens und Neele Hemjeoltmanns gleich drei junge Frauen für die besten Abiturleistungen ausgezeichnet wurden, bekamen auch die Schüler noch Gelegenheit für ihre Worte.

Vier Prüfungen in einer Woche zu schreiben sei eine Herkulesaufgabe gewesen, meinte Vivien Kassandra Weihrich nach einem Rückblick auf viel harte Arbeit in den vergangenen Jahren. Emma Ludmann nutzte die Gelegenheit um Schulleiterin Eberlei ein Geschenk des Biologie-Leistungskurses für die polnische Partnerschule zu überreichen und Neele Hemjeoltmanns blickte in die Zukunft: „Vielen von uns wurde gesagt, das Leben ist kein Ponyhof. In diesem Jahr ist uns das klar geworden.“ Mit dem Abitur sei dem Jahrgang die Reife offiziell bestätigt worden. Ein Zeichen von Reife sei es, Fehler zu erkennen. „Es liegt also jetzt an uns, unsere Fehler zu erkennen und aus ihnen zu lernen. Den Kopf in den Sand stecken ist keine Option.“

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