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Klasse der BBS Ammerland gestaltet Gedenkfeier

2024-11-18 17:05
von Oliver Plohnke
Intern, News
Klasse der BBS Ammerland gestaltet Gedenkfeier

Junge Seelen im Krieg

Angehende Erzieherinnen und Erzieher der Fachschule Sozialpädagogik brachten während der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in einer szenischen Darstellung unterschiedliche Biografien zum Ausdruck, die sich vor, im und nach dem Zweiten Weltkrieg ereigneten. Hierfür setzte sich die Klasse F2-Q-2A künstlerisch mit Schicksalen junger Menschen zwischen Leid, Tapferkeit und Hoffnung auseinander, die im Alten Landtag Oldenburg dargeboten wurden.

Zunächst zeigten die Schülerinnen und Schüler, wie ein Junge dem Aufruf einer Jugendbewegung euphorisch folgte. Weitere Jugendliche schlossen sich ebenfalls an und sie fanden sich in einer sogenannten Ortsgruppe zusammen. Die Hauptaufgabe dieser Gruppe bestand darin, die Jungen derart zu beeinflussen, dass sie dem Ruf in die Armee bedingungslos gehorchten. Mithilfe von gesungenen Marschliedern im Gleichschritt auf der Bühne gelang es der Klasse, die Zusammengehörigkeit der Soldaten und den darauffolgenden Eintritt in den Krieg nachempfinden zu lassen. Durch das Ertönen zweier Bombeneinschläge und das daraus resultierende Zusammensacken der Soldaten auf der Bühne sowie das Vortragen eines Feldpostbriefes des 16-jährigen Grenadiers Franz Krügner brachte das Leid der jungen Menschen zum Ausdruck, für die es keinen Weg mehr gab, dem Krieg zu entfliehen.

Demgegenüber wurde der Brite Nicholas Winton gestellt, der als sogenannter „stiller Held“ nach den November-Pogromen 1938 über 600 jüdische Kinder und Jugendliche aus Prag rettete, die mit acht Sonderzügen noch vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges in die Freiheit nach Großbritannien gelangten. Eines der Kinder war Vera Gissing, deren Weg von den Schülerinnen und Schülern aus Sicht des Kindes mitfühlend dargestellt wurde. Nach der Verabschiedung mit Umarmungen und Winken mit Taschentüchern durch ihre Familie, fuhr sie davon. Es folgte ein Originalbeitrag einer BBC-Sendung aus dem Jahr 1988, in der Nicholas Winton nicht nur die gerettete Vera wiedertraf, sondern auch ca. 50 weitere ehemalige Kinder und Jugendliche, die er gerettet hatte. Danach folgte die Geschichte von „1.000 Kranichen“. In ihr wurde z. T. durch chorisches Sprechen berichtet, wie Sadako Sasaki nach dem Abwurf der Atombombe Anfang August 1945 über ihrer Heimatstadt Hiroshima erkrankte und später an den Folgen verstarb.

Abschließend berichtete eine Kurdin von ihrer Flucht aus Syrien und ihr Ankommen in Deutsch-land. Sie traf hier in Deutschland auf Menschen, die mit ihrer Offenheit und einem respektvollen Miteinander ein Zusammenleben vieler unterschiedlicher Menschen ermöglichen. Die szenische Darstellung dieser vier Lebenswege rührte manche Zuhörenden zu Tränen.

Den zukünftigen Erzieherinnen und Erziehern gelang eine beeindruckende Darstellung von jungen Seelen im Krieg: Von manipulativer Propaganda bis hin zu Kriegstoten und – kontrastierend – die Rettung jüdischer Kinder und Jugendlichen sowie ein Sprung in die heutige Zeit durch die Schilderung des Lebensweges einer jungen syrischen Geflüchteten. Die Schülerinnen und Schüler machten sich stark gegen Krieg und das Grauen, welches die Welt aktuell erschüttert, und hoffen gemeinsam auf Freiheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft.

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