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Sauberes Wasser für Ghana

2018-11-25 15:28
von Oliver Plohnke
Presse, News
PARTNERSCHAFT Brunnenbauer der BBS Ammerland unterstützen Schule in Accra

Sauberes Wasser für Ghana

Projekt Sauberes Wasser für Ghana

Wasser bekommt die Twumasi Boateng Senior High Technical School aus einem Brunnen und einer Zisterne. Beide waren hygienisch in einem schlechten Zustand. VON CHRISTIAN QUAPP

ROSTRUP – Im Mai 2017 besuchte eine Delegation der BBS Ammerland zum ersten Mal die Twumasi Boateng Senior High Technical School in Ghanas Hauptstadt Accra. Es ging um die Idee, eine Schulpartnerschaft aufzubauen, aber auch um die allgegenwärtigen Probleme in der Versorgung mit Brauch- und Trinkwasser innerhalb der Schule. Die Trinkwasserversorgung in Ghana ist generell höchst problematisch, berichtet Daniel Brunn, Studienrat für Brunnenbau an der BBS Ammerland. Gemeinsam mit seinem Kollegen Olaf Rüthemann, Lehrer für Fachpraxis, drei angehenden Brunnenbauern im letzten Ausbildungsjahr und einem ehemaligen BBS-Schüler, ebenfalls Brunnenbauer, war er jetzt erneut für elf Tage in Ghana. Im Mittelpunkt der Planung für den neuen Besuch standen gemeinsamer Unterricht, aber auchVerbesserungen am schuleigenen Brunnen sowie einer Regenwasserzisterne. Ausgehend von diesen beiden bestehenden Bauwerken sollten Projekte um das Thema Wasser der leitende Gedanke der Partnerschaft werden.

„Eine bleibende Erinnerung an den ersten Besuch der BBS Ammerland in Ghanawar die schwierige Wasserversorgung der Schule. Trinkwasser müssen die Schüler in 0.5-Liter- Tüten oder Flaschen am kleinen schuleigenen Kiosk erwerben“, so Brunn. Das Wasser aus dem Brunnen sowie das Regenwasser aus der Zisterne werden für die Zubereitung von Nahrung und für die Hygiene genutzt. Vor Ort stellte sich heraus, dass sowohl der Brunnen als auchdie Zisterne in hygienisch extrem bedenklichem Zustand waren. „Die Arbeiten an den unterschiedlichen Projekten wurden in den Schulalltag integriert, so dass Lehrkräfte und Schüler gleichermaßen interagieren mussten“, be-sorichtet Brunn. Die Experten aus dem Ammerland stellten schnell fest, dass der von einer indischen Firma gebaute Brunnen zwar rund 100 Meter tief ist, tatsächlich aber allein durch den Zufluss von oberflächennahem Wasser versorgt wird – und die Toiletten der Schule sind nur wenige Meter entfernt. Gewissheit über die Wasserqualität lieferten schließlich Proben, die auf eine sehr hohe Belastung mit e-coli Bakterien hinwiesen. Repariert werden konnte das nicht – daher wurde die Arbeit an dem Brunnen bis auf weiteres ausgesetzt und der Vorschlag unterbreitet, diesen lediglich für Ausbildungszwecke zu nutzen.

Mit der Sanierung der Regenwasserzisterne hatten die Lehrer und Schüler mehr Erfolg. Diese war nur durch nicht befestigte Platten aus Wellblech abgedeckt. Sie wurde gereinigt und dicht verschlossen, statt mit Eimern wird das Wasser künftig über eine Pumpe herausgeholt, zudem wurde ein Filtersystem aus gewaschenemKies im Zulauf der Zisterne installiert. Die elf Tage waren knapp – am Ende konnte die Zisterne aber wieder gefüllt werden. „Wegen der beginnenden Trockenzeit leider durch einen Wasserwagen und nicht durch einen Regenguss“, wie Brunn berichtet.

Bei zukünftigen Arbeitsbesuchen in Ghana soll der hygienische, nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser sowie die Wasseraufbereitung im Focus stehen. Bildungspartnerschaften wie die zwischen der BBS Ammerland und der Schule in Ghana sind aber dringend auf Spenden angewiesen. Hierfür hat der Förderverein der BBS Ammerland eigens ein Spendenkonto unter eingerichtet. Neben Geld braucht es aber auch Arbeitgeber, die dazu bereit sind, ihren Auszubilden die Chance auf das Abenteuer in Afrika zu geben – was in diesem Fall bestens funktioniert hat.

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