Informationen der Berufsschule für Kanalbauer/in
Berufsbild
Der Ausbildungsberuf des Kanalbauers
Kanalbauer/innen bauen Abwasserleitungen und Abwassersysteme, halten sie instand und sanieren sie.
Arbeit im Untergrund
Unter Straßen, Plätzen, Häusern und Grünanlagen liegt die Kanalisation, ein weit verzweigtes Labyrinth aus Rohren, durch das die Abwässer entsorgt werden. Für diesen Bereich sind Kanalbauer/innen verantwortlich. Sie sorgen u.a. dafür, dass die große Menge an täglich verbrauchtem Wasser fachgerecht abgeleitet wird. Nach Planvorlagen legen Kanalbauer/innen die Rohrtrassen fest. Dann sichern sie die Baustelle und markieren die Arbeitsstrecke anhand der Bau- und Verlegepläne. Mit speziellen Vermessungsgeräten übertragen sie die Lage und das Gefälle des Kanals. Nun kommen Maschinen zum Einsatz, mit denen Kanalgräben und -schächte ausgehoben werden. Wenn ein tiefer Schacht auszuheben ist, treiben Kanalbauer/innen Spundwände mithilfe eines Motorhammers senkrecht in den Boden. Andere Spezialmaschinen besorgen den Aushub, wieder andere verdichten durch mechanisches Rütteln die Grabensohle. Dieselbetriebene Pumpen entwässern die Gruben. Obwohl die Maschinen den Kanalbauern und -bauerinnen viel Arbeit abnehmen, ist die Tätigkeit körperlich teilweise immer noch anstrengend. Hinzu kommt, dass Kanalbauer/innen auch bei schlechtem Wetter im Freien arbeiten.
Als Nächstes werden die Grabenwände mit Kanaldielen oder Spundwandprofilen abgedichtet, damit das Verlegen der Abwasserkanäle beginnen kann. Ob meterstarke Hauptsammler aus Beton oder leichte Kunststoffrohre für den einzelnen Hausanschluss: Kanalbauer/innen richten sich sorgfältig nach den Vorgaben, damit das Gefälle genau stimmt und der Kanal völlig dicht ist. Sie lassen Rohre in den Kanalgraben ab und verlegen sie auf der vorbereiteten Rohrauflage. Mit Muffen, die sie wiederum abdichten, verbinden sie die Rohre. Sie mauern und betonieren Schächte für den Einstieg in den Kanal oder setzen sie aus Fertigteilen zusammen. Auch Regenüberläufe legen sie an, und wenn der Kanal ein zu starkes Gefälle hat, bauen sie Sohlabstürze ein. Um sicherzugehen, dass kein verschmutztes Wasser mehr in den Boden versickern kann, prüfen Kanalbauer/innen zum Schluss noch die Dichtheit des Kanals. Schließlich füllen sie den Graben wieder und verdichten den Boden mit Spezialmaschinen, damit die Rohre sicher eingebettet sind. Dann stellen sie die Straßendecke oder die Pflasterung wieder her.
Sanierung und Instandhaltung
Mit dem Bau der Kanalisation ist es aber nicht getan; sie muss regelmäßig gewartet und - wenn nötig - saniert werden. Auch dafür sind Kanalbauer/innen zuständig. Sie reinigen Rohrleitungen und Schächte und führen Korrosionsschutzmaßnahmen durch. Sind die alten Kanäle brüchig und undicht geworden? Dann ziehen sie beispielsweise Kunststoffrohre - so genannte In-Liner-Rohre - ein, um die Kanäle abzudichten. Sehr kleine und somit schwer zugängliche Kanäle sanieren sie mit ferngelenkten Spezialmaschinen. So bleibt die Kanalisation leistungsfähig, und das Grundwasser ist vor verschmutztem Abwasser geschützt.
Ausbildung & Abschlüsse
Dauer der Ausbildung: | 3 Jahre |
1. Ausbildungsjahr: | Berufliche Grundbildung |
2. Ausbildungsjahr: | Es erfolgt die berufsspezifische Ausbildung in Fachklassen. |
Prüfung: | Ablegen der theoretischen und praktische Zwischenprüfung bzw. Ablegen der theoretischen und praktischen Prüfung mit dem Abschluss "Tiefbaufacharbeiter/in - Schwerpunkt Kanalbau" |
3. Ausbildungsjahr: | Es erfolgt die berufsspezifische Ausbildung in Fachklassen. |
Prüfung: | Theoretische und praktische Gesellenprüfung mit dem Abschluss "Kanalbauer/in" |
Nach dem ersten Ausbildungsjahr besuchen die Auszubildenden im 2. und 3. Ausbildungsjahr die Landesfachklassen für Kanalbauer der BBS Ammerland.
Neben der Ausbildung im Betrieb sind die Auszubildenden wochenweise in der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildung.
Während dieser Zeit sind sie z. T. im Internat des Ausbildungszentrums des Baugewerbes in Rostrup, dem BAU-ABC Rostrup untergebracht.
Der Unterricht ist ganztägig. Er beginnt Montagvormittag und endet Freitagmittag.
Lernfelder im 1. Lehrjahr
Lernfeld 1: Einrichten einer Baustelle
Zeitrichtwert: 20 Stunden
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Lernfeld 2: Erschließen und Gründen eines Bauwerks
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfeld 3: Mauern eines einschaligen Baukörpers
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfeld 4: Herstellen eines Stahlbetonbauteils
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfeld 5: Herstellen einer Holzkonstruktion
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfeld 6: Beschichten und Bekleiden eines Bauteils
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfelder im 2. Lehrjahr
Lernfeld 7: Sichern einer Baustelle im Verkehrsraum
Zeitrichtwert: 20 Stunden
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Lernfeld 8: Herstellen eines Rohrgrabens
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfeld 9: Herstellen eines Schachtes
Zeitrichtwert: 40 Stunden
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Lernfeld 10: Einbauen von Freispiegelleitungen
Zeitrichtwert: 100 Stunden
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Lernfeld 11: Wiederherstellen von Pflaster- und Plattenbelegen
Zeitrichtwert: 40 Stunden
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Lernfelder im 3. Lehrjahr
Lernfeld 12: Sichern einer Baugrube
Zeitrichtwert: 40 Stunden
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Lernfeld 13: Herstellen eines Absturzbauwerks
Zeitrichtwert: 60 Stunden
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Lernfeld 14: Einbauen einer Abwasserdruckrohrleitung
Zeitrichtwert: 80 Stunden
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Lernfeld 15: Wiederherstellen von Asphaltdecken
Zeitrichtwert: 20 Stunden
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Lernfeld 16: Sanieren einer Freispiegelleitung
Zeitrichtwert: 80 Stunden
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Ansprechpartnerin
Studienrätin Kerstin Stammer
Fachlehrerin im Bereich Rohrleitungs- und Kanalbau
Lehrerin im Fach Deutsch
Mitglied im Prüfungsausschuss für den Rohrleitungs- und Kanalbau (IHK)
Ansprechpartner
Janes Keim
Fachlehrer im Bereich Rohrleitungs- und Kanalbau
Mitglied im Prüfungsausschuss für den Kanalbau (IHK)
Nachfolgend befinden sich verschiedene die Schulform betreffende Dateien (u.a.) in Form von PDFs und Links zu relevanten Webseiten.
Bücher- und Materialliste
Die folgenden Informationen dienen dazu das Lernen zu erleichtern. Bücher und andere Hilfsmittel sind eine wichtige Unterstützung dabei. Deshalb müssen sie während der Schulzeit immer griffbereit sein.
Die folgenden Materialien werden zum Lernen benötigt und müssen vom ersten Schultag an zur Verfügung stehen: