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Sekretariat: +49 4403 9798 0 Fax: +49 4403 9798 100 info@bbs-ammerland.de

Hinweis: An niedersächsischen Ferientagen findet in den Blockklassen der Bautechnik kein Unterricht statt. (Dies gilt auch, wenn im Plan des Bau-ABC aus technischen Gründen ganze Wochen ausgewiesen sind.)

Straßenbauer/in

Informationen der Berufsschule für Straßenbauer/in


Berufsbild

Der Ausbildungsberuf des Straßenbauers

Straßenbauer/innen stellen den Unterbau sowie den Belag von Straßen, Wegen und Plätzen her und halten Verkehrswege instand.

Neue Verkehrswegen entstehen

Ob Straßen, Autobahnen, Geh- und Fahrradwege, Parkplätze oder Flughäfen: Straßenbauer/innen sind für Verkehrswege aller Art zuständig. Bevor sie mit dem jeweiligen Bauvorhaben beginnen, führen sie sorgfältige Vermessungen durch. Um die Baustelle zu sichern, stellen sie Hinweis- und Verbotsschilder sowie mobile Ampelanlagen auf. Sie stecken die Baustelle ab und legen genau nach den Ausführungsplänen die geplante Trassenführung im Gelände an. Dazu übertragen sie mittels Nivelliergeräten die entsprechenden Daten vom Plan auf Schurnägel und stecken Achsen für Straßenverläufe sowie Bordsteinfluchten ab.

Dann beginnen sie mit den Erdarbeiten: Mit Maschinen und Spezialfahrzeugen, z.B. mit Straßenfräsen und Muldenkippern, bereiten sie den Untergrund vor. Sie tragen den Mutterboden ab und entfernen Bäume, Buschwerk und andere Hindernisse vom Baugelände sowie planieren und verdichten den Boden mithilfe von Baggern, Gradern, Raupen und Walzen. Zur Bodenverfestigung mischen sie z.B. Kalk und Zement in den Boden ein und stampfen diesen maschinell fest.

Eine Straße besteht aus vielen einzelnen Schichten. Aus Schotter erstellen Straßenbauer/innen einen tragfähigen Unterbau, auf dem sie dann den eigentlichen Straßenkörper errichten. Auf der Schotterschicht lagern sie weitere Gesteinsgemische ab, z.B. auch Frostschutzkies. Erst auf diesem Fundament kann die eigentliche Fahrbahndecke angebracht werden. Sie bauen beispielsweise Beton (für Betonfahrbahndecken) oder Asphalt ein, verteilen sowie verdichten ihn und glätten ihn anschließend ab. Auch wenn sie dazu Maschinen einsetzen, bleibt die Arbeit körperlich anstrengend. Straßenbauer/innen versetzen und verlegen außerdem Randbefestigungen wie etwa Bordsteine sowie Pflaster- und Plattenbeläge und stellen Entwässerungsrinnen aus Gussasphalt und andere Entwässerungseinrichtungen her.

Instandhalten alter Wege und Straßen

Neben dem Neubau von Verkehrswegen führen Straßenbauer/innen auch Ausbesserungs- und Instandhaltungsarbeiten durch. Beschädigte Straßenbeläge tragen sie z.B. mit großen Fräsen ab oder stemmen sie mit Pressluftgeräten auf, verladen das Material mit Baggern auf Lkws und transportieren es zur fachgerechten Entsorgung ab. Den Boden verdichten sie mit Walzen. Dabei achten sie darauf, dass z.B. vorhandene Stromleitungen nicht beschädigt werden. Dann bauen sie einen neuen Unterbau ein, auf den sie eine Bindeschicht und schließlich die Deckschicht aus Asphaltbeton auftragen. Sie setzen Abwasserrinnen ein und ersetzen beschädigte Bordsteine oder pflanzen Böschungen an und heben Entwässerungsgräben aus.

Ausbildung & Abschlüsse

Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
1. Ausbildungsjahr: Berufliche Grundbildung
2. Ausbildungsjahr: Es erfolgt die berufsspezifische Ausbildung in Fachklassen.
Prüfung: Ablegen der theoretischen und praktische Zwischenprüfung
bzw.
Ablegen der theoretischen und praktischen Prüfung mit dem Abschluss "Tiefbaufacharbeiter/in - Schwerpunkt Straßenbau"
3. Ausbildungsjahr: Es erfolgt die berufsspezifische Ausbildung in Fachklassen.
Prüfung: Theoretische und praktische Gesellenprüfung mit dem Abschluss "Straßenbauer/in"

 

Nach dem ersten Ausbildungsjahr besuchen die Auszubildenden im 2. und 3. Ausbildungsjahr die Landesfachklassen für Straßenbau der BBS Ammerland.

Neben der Ausbildung im Betrieb sind die Auszubildenden wochenweise in der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildung.

Während dieser Zeit sind sie z. T. im Internat des Ausbildungszentrums des Baugewerbes in Rostrup, dem BAU-ABC Rostrup untergebracht.

Der Unterricht ist ganztägig. Er beginnt Montagvormittag und endet Freitagmittag.

Lernfelder im 1. Lehrjahr

Lernfeld 1: Einrichten einer Baustelle

Zeitrichtwert: 20 Stunden

 Einrichten einer Baustelle
  • Bauzeitenplan
  • Bauherr, Planungsbüro, Baufirma, Bauaufsicht
  • Baustelleneinrichtung und -absperrung
  • Längen- und Rechtwinkelmessung
  • Längen von Leitungen und Absperrungen
  • Bauplatzgrößen Verkehrszeichen-, Leitungs- und Verlegepläne
  • Arbeits- und Parkflächen Geometrische Grundkonstruktionen

Lernfeld 2: Erschließen und Gründen eines Bauwerks

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Erschließen und Gründen eines Bauwerks
  • Bodenarten, Bodenklassen
  • Baugrubensicherung
  • Tragfähigkeit von Böden
  • Offene Wasserhaltung
  • Höhenmessungen
  • Baugruben und Gräben in Ansichten und Schnitten
  • Längen, Neigungen
  • Flächen, Volumen, Auflockerung
  • Kraft, Spannung

Lernfeld 3: Mauern eines einschaligen Baukörpers

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Mauern eines einschaligen Baukörpers
  • Künstliche Mauersteine
  • Mauermörtel
  • Maßordnung
  • Arbeitsgänge beim Mauern
  • Mauerverbände
  • Feuchtigkeitsschutz
  • Darstellung von Baukörpern
  • Mörtel- und Steinbedarf

Lernfeld 4: Herstellen eines Stahlbetonbauteils

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Herstellen eines Stahlbetonbauteils
  • Zementherstellung
  • Normzemente
  • Gesteinskörnungen
  • Betonstähle
  • Betonarten
  • Bewehren eines Stahlbetonbauteils
  • Betonverarbeitung
  • Schalungskonstruktionen
  • Mengenberechnungen
  • Dreitafelprojektion

Lernfeld 5: Herstellen einer Holzkonstruktion

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Herstellen einer Holzkonstruktion
  • Holzaufbau
  • wichtige Holzarten im Tiefbau
  • Handelsformen des Holzes
  • Holzeigenschaften
  • waagerechter und senkrechter Verbau
  • zeichnerische Darstellung eines Verbaus
  • Trägerbohlwände
  • Holzschutz
  • Kraft- und Spannungsberechnungen
  • Mengenberechnungen

Lernfeld 6: Beschichten und Bekleiden eines Bauteils

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Beschichten und Bekleiden eines Bauteils
  • Kunststoffe, Kunststoffherstellung
  • Rohre aus Kunststoff
  • Stahl und Stahlherstellung
  • nahtlose und geschweißte Stahlrohre
  • Guss und Gussherstellung
  • Duktile Gussrohre
  • Fittinge
  • Schrauben
  • Fördermengen

 

Lernfelder im 2. Lehrjahr

Lernfeld 7: Bauen einer Erschließungsstraße

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Bauen einer Erschließungsstraße
  • Straßenentwurf
  • Lageplan, Höhenplan
  • Querprofil
  • Untergrund, Unterbau, Oberbau
  • Straßenbauklassen nach RStO
  • Sicherung von Arbeitsstellen
  • Stationierung, NN-Höhen
  • Lage- und Höhenmessung
  • Neigungen

Lernfeld 8: Herstellen eines Erddammes

Zeitrichtwert: 80 Stunden

Herstellen eines Erddammes
  • Damm, Einschnitt, Anschnitt
  • Planum
  • Auflockerung
  • Bodenverbesserung
  • Proctoversuch
  • Lastplattendruckversuch
  • Bodenarten, Bodenklassen

Lernfeld 9: Einbauen einer Rohrleitung

Zeitrichtwert: 60 Stunden

Einbauen einer Rohrleitung
  • Mischsystem, Trennsystem
  • Entwässerungsrohre
  • Verbindungen, Auflager
  • Verlegeregeln
  • Wasserhaltung
  • Entwässerungsplan
  • Gefälleberechnung

Lernfeld 10: Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen

Zeitrichtwert: 80 Stunden

Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen
  • Bordstein, Mulde, Rinne
  • Bettung, Rückenstütze
  • Versetzregeln
  • Bogenkonstruktionen
  • Absteckmethoden
  • Betonsteine, Klinker Platten, Fugen
  • Verband
  • erlegetechnik

 

Lernfelder im 3. Lehrjahr

Lernfeld 11: Bauen einer Asphaltstraße

Zeitrichtwert: 100 Stunden

Bauen einer Asphaltstraße
  • Standardisierte Bauweisen
  • Bitumen, Mineralstoffe
  • Reststoffverwertung
  • Tragschicht, Binderschicht
  • Deckschicht
  • Straßenentwässerung
  • Randausbildung
  • Mulden und Gräben

Lernfeld 12: Bauen einer Fläche mit Naturstein

Zeitrichtwert: 100 Stunden

Bauen einer Fläche mit Naturstein
  • Natursteinpflaster
  • Natursteinplatten
  • Bettung
  • Quer- und Schrägneigung
  • Kräfte
  • Fugen
  • Rinnen, Straßenabläufe
  • Aufmaß

Lernfeld 13: Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton

Zeitrichtwert: 40 Stunden

Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton
  • Standardisierte Bauweisen
  • Betonfestigkeit, Zusatzmittel
  • Fugenarten
  • Dübel, Anker
  • Bodenverfestigung
  • Hydraulisch-gebundene Tragschichten

Lernfeld 14: Instandsetzen einer Straße

Zeitrichtwert: 40 Stunden

Instandsetzen einer Straße
  • Bitumenemulsion
  • Edelsplitt
  • Bitumenschlämme
  • Oberflächenbehandlung
  • Rückformen der Fahrbahnoberfläche
  • Aufrauen

 

Ansprechpartner

Oberstudienrat Martin Rosenbaum

Teamleiter im Bereich Straßenbau

Fachlehrer im Bereich Straßenbau

Lehrer im Fach Mathematik

Mitglied im Prüfungsausschuss für Straßenbau (IHK)

Mitglied im Prüfungsausschuss für Straßenbau (HWK)

Mitglied im Fachausschuss Straßenbau PAL Stuttgart

+49 4403 9798 0
+49 4403 9798 100

Ansprechpartner

Oberstudienrat Reinhard Wolters

Teamleiter im Bereich Berufsfachschule Bautechnik & Berufsschule Hochbau

Fachlehrer im Bereich Straßenbau, Berufsfachschule

Lehrer im Fach Politik

Mitglied im Prüfungsausschuss Straßenbau (IHK)

+49 4403 9798 0
+49 4403 9798 100

Ansprechpartnerin

Studienrätin Nadin Gouderwis

Fachlehrerin im Bereich Straßenbau

Lehrerin im Fach Politik

+49 4403 9798 0
+49 4403 9798 100

Ansprechpartner

Studienrätin Britta Schlömer

Fachlehrerin im Bereich Straßenbau

Lehrerin im Fach Mathematik

+49 4403 9798 0
+49 4403 9798 100


Weiterführende Informationen

Nachfolgend befinden sich verschiedene die Schulform betreffende Dateien (u.a.) in Form von PDFs und Links zu relevanten Webseiten.

Beispielprojekt
Beispielprojekt zum Lernfeld 13

Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton

Situation

Die Stadt Revonnah im Sauerland möchte im Zuge eines Konjunkturpaketes Verbesserungen an ihrem Straßennetz vornehmen. Die Stadt erhält für mehrere straßenbauliche Maßnahmen im Stadtteil Linden erhebliche Zuschüsse.

Deine Firma erhält für folgende Einzelbaumaßnahme den Auftrag:

  • Erstellen einer Busbucht inkl. Geh-/Radweg (Beton- bzw. Pflasterbauweise)

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf der „Hauptstraße“ und eines immer enger getackten Linienbusverkehrs muss an der „Hauptstraße“ dringend eine Busbucht erstellt werden. Nur so kann die Sicherheit der Busnutzer als auch ein kontinuierlicher Verkehrsstrom auf der städtischen „Ausfallstraße“ gewährleistet werden.

Aufgabe 1:

a) Die Sicherung der Baustelle wird durch einen Verkehrszeichenplan vorgegeben. Erläutere den Begriff.

b) Nenne fünf Absperrgeräte, Verkehrseinrichtungen und Verkehrszeichen uns erkläre deren Zweck.

c) Es stehen folgende Warnleuchten zur Verfügung: gelbe und rote Warnleuchten mit Blitz-, Blink- und Dauerlicht. Gebe jeweils die richtige Kombination für eine halbseitige Sperrung und eine Vollsperrung an.

d) Du kontrollierst abends die Absperr- und Sicherheitsmaßnahmen. Was musst du beachten bei der Beschilderung, den Leitbaken, den Absperrschranken und der Warnbeleuchtung.

e) Wer haftet bei mangelhafter Ausführung des Verkehrszeichenplans?

Aufgabe 2:

Bestimme für Bushaltestelle und den komb. Geh-/Radweg jeweils den Oberbau lt. RStO 01 über F2 Boden und zeichne diesen. Bezeichne, schraffiere und bemaße jede einzelne Schicht.

Aufgabe 3:

Die Druckfestigkeit der einzelnen Oberbauschichten soll mit einem statischen Lastplattendruckversuch nachgewiesen werden.

a) Erkläre den statischen Lastplattendruckversuch.

b)Welche Druckfestigkeit (in MN/m²) musst du erreichen, bevor die Frostschutzschicht eingebaut werden kann?

Aufgabe 4:

Berechne die Höhen von E und F.

Hinweis:

Die ortsüblichen Vorstände sind zu berücksichtigen. Höhe D auf dem Hochbord, Höhe E auf dem Hochbord, Höhe F in der Rinne

Aufgabe 5:

Die benötigten Höhen dieser Baumaßnahme musst du von einem 200 m entfernten Höhenfestpunkt durch ein Festpunktnivellement übertragen. Beschreibe den Ablauf dieses Nivellements.

Aufgabe 6:

Zum Einmessen musst du Winkel abstecken. Gebe drei Möglichkeiten zum Abstecken eines Winkels an. Erkläre diese Möglichkeiten.

Aufgabe 7:

Die Bushaltestelle erhält eine Randeinfassung aus Betonbordsteinen.

a) Welche Aufgaben haben Randeinfassungen?

b) Zeichne den Querschnitt des Betonbordsteines HB150/300/1000 mit Rückenstütze und Bettung im Maßstab 1:5.

c) Welche Konsistenz wählst du für den Beton der Bettung?

d) Berechne die benötigte Frischbetonmenge für die Rückenstütze und das Fundament des Hochbordes lt. deiner Zeichnung. Bei dem Beton ist von einem Verdichtungsmaß von 1,3 auszugehen.

e) Zeichne den Schnitt B‑B.

f) Beschreibe die Arbeitsschritte zur Herstellung der Randeinfassungen mit Hochbordsteinen.

g) Der am Morgen angelieferte Beton ist nach dem Mittag „trocken“. Dein Kollege schlägt vor, dem Beton etwas Wasser zuzugeben und ihn dann einzubauen. Beurteile diesen Vorschlag.

Aufgabe 8:

Zeichne den Fahrbahnbereich der Busbucht als Lageplan im geeigneten Maßstab. Teile die Betonfläche in einzelne Felder ein. Zeichne und benenne die erforderlichen Fugen ein und deute die dazugehörigen Dübel bzw. Anker an.

Bildergalerie
Bildergalerie

Prüfungsstücke der Straßenbauer

Downloads

Bücher- und Materialliste

Die folgenden Informationen dienen dazu das Lernen zu erleichtern. Bücher und andere Hilfsmittel sind eine wichtige Unterstützung dabei. Deshalb müssen sie während der Schulzeit immer griffbereit sein.

Die folgenden Materialien werden zum Lernen benötigt und müssen vom ersten Schultag an zur Verfügung stehen:

Für die Grundstufe (1. Lehrjahr)

Materialliste für das 1. Lehrjahr (224,9 KiB)

Für die Fachstufen (2. und 3. Lehrjahr)

Materialliste für das 2. und 3. Lehrjahr (269,5 KiB)
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